Künstler presst Pekinger Smog nach 100 Tagen zu einem Ziegelstein

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Mit einem Staubsauger lief der Künstler 100 Tage lang durch Peking / alle Fotos: Nut Brother

„Pekings Feinstaub steht für die Nebenwirkungen der Entwicklung der Menschheit“, sagte der Pekinger Künstler Nut Brother in einem Interview mit der New York Times. „Als ich in Peking ankam, trug ich für ein paar Tage eine Maske, aber dann habe ich damit aufgehört. In einem Smog wie diesem gibt es kein Entkommen.“

Stattdessen wanderte er 100 Tage lang und 4 Stunden täglich mit einem handelsüblichen Staubsauger durch Pekings Straßen und saugte die Luft in einen Beutel. Am Ende der Aktion hatte der 34jährige genug Staub aufgesaugt, um daraus einen Ziegelstein zu pressen. Das Projekt erzeugte jede Menge Staunen und Kopfschütteln, ändern wird es leider nichts. Die Luftverschmutzung in Peking ist zur Zeit 20 Mal höher als für Menschen zugelassen. Laut einer früher in diesem Jahr erhobenen Statistik sterben täglich bis zu 4000 Chinesen an den Folgen der starken Luftverschmutzung. Für Nut Brothers Ziegelstein heißt das, dass die Menge toxischen Feinstaubs in seinem Ziegel umgerechnet der Menge an Smog entspricht, die 62 Menschen täglich einatmen.

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Nut Brother will den Ziegelstein heimlich auf einer Baustelle in Peking einsetzen. Hochgerechnet ließe sich also sogar ein ganzes Haus aus dem Smog bauen.

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via
vice motherboard

Bjoern Hering

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