September: Atari Teenage Riot / Yung Hurn / Marsen Jules

Von wildem Elektro-Punk bis zu einem sphärischen DJ Set kommen im September gute Sachen auf euch zu. / Foto: Icanteachyouhowtodoit / Flickr / License: CC BY-NC-ND 2.0

Während halb Dortmund sich diesen August bei den Sommersounds DJ Picknicks von Wiese zu Wiese chillt, dem Wetter trotzt oder direkt in die Sonne des Südens flüchtet, lockt der September jetzt schon mit einigen spannenden Ankündigungen. Ein Ausblick, der sich für den einen oder anderen von euch lohnen könnte, denn für jedes diese drei Highlights werden wir auf unserer Facebook-Seite Gästelistenplätze verlosen. Überzeugt euch selbst:

 

8. September, FZW Dortmund
ATARI TEENAGE RIOT, MONOLITH, SYNAPSCAPE, INCITE


MUK.E steht für elektronische Sounds, digitalen Anti-Pop und Subkultur. Wer anders könnte dies beim Jubiläum zum fünfjährigen Bestehen dieses vom MUK e.V. und dem Label HANDS organisierten Festivals besser ausdrücken, als ATARI TEENAGE RIOT? Die 1992 gegründete Band um Alec Empire, die sich 2010 neu formierte, steht wie keine andere für das Punk-Ideal der frühen Techno-Szene. Aufwühlende Beats und Punk Vocals sind die musikalische Seite der stets politisch aktiven und engagierten Band. Seit den 1990er Jahren prägen sie immer wieder den Sound zum Protest. Flankiert werden Atari Teenage Riot auf dem diesjährigen MUK.E von weiteren elektronischen Schwergewichten: Eric van Wonterghem aka Monolith steht für extrem harten und Berghain affinen Industrial Techno, und seine Live-Performances schließen nahtlos an Shows seiner anderen Projekte Sonar oder Absolute Body Control an. Synapscape kombinieren reißende Elektro-Industrial-Sounds mit verzerrter Stimme. Die Bielefelder Combo bestehend aus Philipp Münch und Tim Kniep prägen seit den 1990er Jahren den Sound der rhythmischen Industrialszene. Visuals sind ein Schwerpunkt der Band incite/ aus Hamburg, die als „audiovisual Sound Project“ fast schon theatral künstlerisch auf der Bühne die Musiker André Aspelmeier und Kera Nagel in visuelle Kurzgeschichten einbindet. Gerahmt wird das Programm von Udo Wiessmann (DJ), dessen DJ Sets stets gleichermaßen tanzfordernd und spannend das Feld zwischen Techno und Rhythm‘n‘Noise ausloten. Tickets gibt´s im VVK hier. >Facebook<

15. September, Junkyard
YUNG HURN


Alles begann mit einem Song und dem dazugehörigen Video, das auf einen Schlag das Feuilleton, die Tastemaker und Influencer sowie große Teile der von Gangster- und Strassenrap gelangweilten Szene abholte.„Nein“ war der Gassenhauer der fortan Altbackene die Köpfe schütteln ließ und den Progressiven eine neue Richtung aufzeigte, die vorher nicht vorhanden war. Yung Hurn verließ ohne Scheuklappen die kaputt getrampelten Pfade der HipHop-Szene und erntete dafür Anerkennung und Fans, die sich mit dem widersprüchlichen Leben in der heutigen Gesellschaft identifizieren und genau wie Yung Hurn genug von vorgegebenen Genrerestriktionen haben. Angefangen mit seinem Debut-Mixtape „22“, bis hin zu der vor kurzem erschienenen „Love Hotel“ EP, vereinen seine Werke eine Unbeschwertheit und musikalische Vielfalt wie sie nur von einem digitalem Native zelebriert werden kann. Aufgewachsen im und um das Internet, ist die musikalische Sozialisation von Yung Hurn nicht mehr von Musikfernsehen oder dem Plattenschrank der Eltern abhängig. Inspiration lauert in jeder Ecke des Internets und cool ist das, was für cool befunden wird. Der Dada-Daddy aus dem 22. Gemeindebezirk Wiens lotet Genregrenzen konsequent aus und vereint eine simple Vortragsweise mit tiefergreifenden Aussagen über den eigenen Hedonismus und die vorherrschende, sehr widersprüchliche Weltansicht der nach Sinn suchenden Jugend unserer Zeit. VVK: 23,- € zzgl. Gebühren. >Facebook<

23. September, Planetarium Bochum
KLANGSPAERE: DJ & SPACE – MARSEN JULES


Regelmäßig führen hier namhafte Größen der Club- und DJ-Szene auf eine musikalische und visuelle Reise unter der Sternenkuppel. Nach dem Erfolg der Auftaktveranstaltung mit Raphaël Marionneau, legt im September der Dortmunder Klangpoet und Kurator der Klangsphäre-Reihe Marsen Jules im Planetarium auf. Mit zehn veröffentlichten Alben und zahlreichen Beiträgen zu Compilations diverser Labels – wie beispielsweise „Pop Ambient“ von Kompakt – gehört er zu den erfolgreichsten Ambientmusikern Deutschlands. Jules komponierte außerdem eine neue Live-Vertonung zum Stummfilm-Horror-Klassiker  „Nosferatu“ und spielte auf zahlreichen internationalen Elektronik-Festivals. Neben gemeinsamen audiovisuellen Livesets steuerte er Soundtracks zu Anders Webergs Film „Ambiancé“ bei. Der längste Film der Welt (720 Stunden) wird 2020 veröffentlicht. Im Planetarium führt Jules die Besucher unter der Sternenkuppel in zwei sechzigminütigen DJ-Sets auf die Umlaufbahnen seines atmosphärischen Klangkosmos. Dabei reichen die Reisestops, die aus dem Surround-Soundsystem des Planetariums schallen, von frühem Krautrock und Ambient-Tracks über atmosphärische Soundscpaes bis hin zu zeitgenössischen Electronica-Sounds. Tickets: 17,50 Euro | Ermäßigt: 16,00 Euro (inklusive VVK-Gebühren). >Facebook<

Auf den Geschmack gekommen? Wir auch. Stay tuned.

Bjoern Hering

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