Abwasseranalyse: Dortmund Kokain-Hauptstadt Deutschlands?

Foto: VICE

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Eine neue Abwasseranalyse brachte erstaunliches zutage: Dortmund schlägt unter anderem die Partymetropole Berlin im Kokainkonsum.

Laut einem Bericht der taz vom 3.11. 2015  werden einmal im Jahr, im Frühjahr, Abwasserproben von bis zu 50 Städten in ein Labor in Spanien verschickt, um sie auf psychoaktive Substanzen zu untersuchen. Im Labor testen Analysten die Proben dann auf die Abbauprodukte von fünf Drogen: Auf MDMA, den Wirkstoff von Ecstasy, auf Methamphetamin, den Wirkstoff von Crystal Meth, auf Amphetamin, den Wirkstoff von Speed. Außerdem auf Abbauprodukte von Cannabis und Kokain. Die Daten aus dem Labor werden dann in der Schweiz zentral ausgewertet. Die Ergebnisse fließen in den jährlichen Europäischen Drogenbericht ein. Auf diese Weise erhoffen sich Wissenschaftler wie Kriminologen, mehr über den gesellschaftlichen Rauschzustand und ihre Trends zu erfahren.

Die Analyse zeigt laut dem Bericht, dass Dortmund nicht nur die Stadt mit dem höchsten Kokainkonsum in Deutschland ist, sondern dass dort an manchen Wochentagen auch mehr Kokain konsumiert wird als am Wochenende. Bis dato dachte man, dass Kokain vor allem in reichen Städten wie München zu finden sei. Die Ergebnisse aus Dortmund überraschten. Als eine Begründung wird die günstige Lage unserer Stadt an der Grenze zu Belgien und den Niederlanden angeführt, aus deren Häfen das Koks über nach Deutschland und Europa geschmuggelt wird. Der daraus resultierende günstige Straßenpreis könne zu einem erhöhten Konsum führen. Interessant ist das Ergebnis allemal, hat Dortmund seinen Ruf als Bierstadt Nummer eins doch seit langem verspielt.

 

Bjoern Hering

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