Kaffee deconstructed: mehr Hipster geht nicht

Deconstructed Coffee in Melbourne / Foto: Dari Alexander / Twitter

Deconstructed Coffee in Melbourne / Foto: Dari Alexander / Twitter

Ein Tweet mit einem Foto aus Melbourne hat auf Twitter für eine kleine Welle der Aufregung gesorgt. Es geht, wie soll es auch sein, wenn es nicht gerade um Sex geht, natürlich um Kaffee. 

Während ich als bekennender Kaffee-Junkie seit meinem letzten Berlin-Besuch ab und an meinen Blick verschämt in mein Notizbuch versenke um die feinen Unterschiede zwischen Long Black, Flat White und Cold Drip zu studieren, bevor ich mein nächstes geliebtes Heißgetränk ordere, ist ein Hipster-Café in Melbourne im fernen Australien schon einen Schritt weiter. Dort vertraut man auf die Barista-Kenntnisse seiner verwöhnten Kundschaft und serviert, voilà, den deconstructed Coffee. Ein Laborglas Espresso, ein Glas heißes Wasser (95 Grad), ein Glas Milchschaum. Serviert auf einem Holzbrettchen, von bärtigen Kellnern mit Hosenträgern und Riesenbrillen. Die ewig bärtigen mit den Riesenbrillen sind begeistert, die anderen kommentieren den tiefen Fall des Hipstertums mit zynischer Zunge. Ich sage: „So what?“, es ist nur ein weiterer Kaffee und selbst für meine Oma einfacher zu verstehen als eine weitere French Press, nein Aero Press, nein, V60….ach weiß was ich. Erst mal `nen Kaffee.

"Coffee" by Janet Delany, NYC 1984-1987

„Coffee“ by Janet Delany, NYC 1984-1987

 

 

Bjoern Hering

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